Teil 12: „Der Abend, an dem ich Fabienne traf“

Ein unerwarteter Abend
Eines Tages klingelte mein Vater wieder einmal. Er fragte mich, ob ich Lust hätte, mit in den Wald zu kommen. Wir würden noch Freunde treffen und sein Kollege würde sogar ein ganzes Schwein grillen.
Eigentlich verließ ich das Haus nur noch, um Essen zu kaufen oder zu arbeiten. Aber irgendetwas in mir bewegte mich, mitzugehen. Also sagte ich ihm zu.
Der Weg in den Wald
Der Wald war gerade mal fünf Gehminuten entfernt. Wir liefen los, und als wir nach kurzer Zeit bereits ankamen, sah ich sie: An einem Baum saß ein wunderschönes Mädchen.
Ich konnte meine Augen nicht von ihr lösen. Dabei hatte ich mir vor nicht allzu langer Zeit geschworen, keine Freundin mehr zu wollen. Doch in diesem Moment war ich wie verzaubert.
Ein Blick, der alles veränderte
Sie hatte einen Freund dabei. Die Kollegen meines Vaters stellten sich vor, ich natürlich auch. Das Mädchen und ihr Freund tranken Wein, ich probierte auch ein Glas, blieb aber lieber bei Bier oder Wodka.
Als ich mit Fabiennes Freund einmal kurz allein war, begann ich, vorsichtig nach ihr zu fragen. Seine Worte waren kalt und abwertend – er meinte, sie habe kein Geld, ihr Kühlschrank sei oft leer und noch einiges mehr.
Später, als er für einen Moment außer Sicht war, sprach ich sie selbst darauf an. Ihre Augen blitzten empört auf. „Nein“, sagte sie, „was für ein gemeiner Typ. Aber… es läuft schon länger nicht mehr so gut zwischen uns.“
Der Abend verging, wir verabschiedeten uns von der Familie. Fabienne – so hieß sie – und ihr Freund wollten noch zu mir nach Hause kommen.
Ich sagte, wir könnten noch Wodka trinken und Shisha rauchen. Wir hatten es sehr lustig.
Lachen im Chaos
Auf dem Balkon begann Fabienne plötzlich zu weinen. Sie erzählte, dass ihr Vater gestorben sei. Ich war tief berührt. Ihr Freund reagierte nicht – kein Arm um sie, kein Wort. Also nahm ich sie in meine Arme. Mein Herz klopfte, und ich spürte ihre Wärme.
Später ging sie auf die Toilette – und kam nicht wieder. Als ich nachsah, war das ganze Badezimmer voller herumgeworfenem Toilettenpapier. Ich musste lachen. Sie lachte mit. Es war verrückt, aber irgendwie schön.
Ein Gedanke, der bleibt
Schließlich meinte ihr Freund, sie müssen nach Hause. Ich fragte noch nach ihrer Nummer. Als sie gingen, wusste ich: Ich konnte nur noch an sie denken. Und ich war sicher – sie fühlte auch etwas.
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